Hallo ihr Lieben,

also das wird ein langer und ausführlicher AC-Bericht. Ich möchte damit allen verdeutlichen, dass trotz aller Hindernisse und Widrigkeiten, es sich lohnt für seine Ziele zu kämpfen. Also, es geht los:

Mein AC als Flugbegleiter bei der LH war am Mittwoch, dem 4.7. gewesen. Nachdem ich Online-Assessment und Telefoninterview erfolgreich absolviert hatte, galt es nun diese Hürde zu nehmen.
Wie Ihr vielleicht wisst, war genau in diesem Zeitraum der Bahnstreik am toben. Das bedeutete für mich am Dienstag, also einen Tag vor dem AC ein Wechselbad der Gefühle. Ich hatte mir diesen Tag frei genommen um mich auf das AC vorzubereiten, denn eigentlich hätte ich in einem PR/ Öffentlichkeitsarbeitseminar sitzen sollen. Jedenfalls lief den ganzen Tag das Radio im Hintergrund und die RMV-Seite aktualisierte ich relativ häufig um auf dem laufenden bez. des Streiks zu bleiben. Es war echt der Horror. Morgens hieß es Streik, mittags hieß es, dass vielleicht gestreikt werden würde, nachmittags hieß es wieder ganz sicher Streik, gegen Abend hieß es dann nur teilweise Streik ab 7 Uhr. Zwischendrin hatte ich überlegt, ob es sinnvoll wäre, das AC zu verlegen aber:

1. hatte ich es schon einmal verlegt und wusste nicht wie das rüberkommt, wenn ichs nochmal verlegen würde und noch dazu wusste ich nicht, wie das mit dem Streik weitergeht. Die hätten theoretisch noch die ganze Woche streiken können, dann wäre eine Verlegung auf z.B. Freitag sinnlos gewesen. Zusätzlich wusste ich das ab der folgenden Woche die S8 mit der ich fahren musste nicht mehr die Station Regionalbhf anfahren würde für mehrere Wochen wegen Gleisarbeiten.

2. ich hatte auch versucht bei der Hotline der LH anzurufen, aber genau an diesem Tag war sie abgeschaltet wegen Schulung. Es war unglaublich, aber es kam einfach alles zusammen !!!

Ich habe dann meine Mutter um ihr Auto gebeten, was sie mir dann auch zur Verfügung stellte und sich von einer Freundin am nächsten Tag mitnehmen ließ.
Gegen halb 11 abends stand ziemlich sicher fest, dass ab 7 Uhr gestreikt werden würde und daß mit großer Wahrscheinlichkeit die S-Bahnen in Ffm fahren sollten.
Ich habe mir dann trotz allen Risikos eine Verbindung rausgesucht und notiert. Mein Gedanke war, dass ich ohnehin vor 7 Uhr in Ffm sein wollte und es so also vor dem Streik schaffen würde.
Am nächsten morgen bin ich um halb 5 aufgestanden und habe gegen 5 Uhr bei der Bahn-Hotline angerufen, wo mir versichert wurde, mein Zug würde fahren.
Ich habe dann um 5.38 Uhr den Zug tatsächlich genommen, bin aber mit dem Auto meiner Mutter zum Bahnhof gefahren (der liegt nur ca. 5 Minuten Weg von unserem Haus entfernt) um im Falle des Falles doch mit dem Auto fahren zu können (z.B. wenn der Zug doch nicht gefahren wäre). So konnte meine Mum also doch das Auto nehmen und ich fühlte mich wohler, da ich nicht genau gewusst hätte, ob ich alles gefunden hätte am Flugi (war noch nie dort).

Naja, unterwegs schaute ich mir noch bissel meine Unterlagen an, die ich mir zurecht gemacht hatte (Rollenspielsituationen, mögliche Fragen, englische Grammatik). Jedesmal wenn eine Ansage kam, zuckte ich innerlich zusammen, da ich dachte, nun würden wir doch wegen Streiks nicht weiterfahren können. Doch es ging alles gut und ich war erleichtert, als wir am Hbf in Ffm ankamen. Dort ging ich noch schnell im Mc Doof zur Toilette und sputete mich dann zu meiner S-Bahn zu kommen. Sie war pünktlich und es ging los.

Doch dann: Im Tunnel zwischen Stadion und dem Regionalbhf Flughafen (wo ich aussteigen musste) hielt die Bahn an. Durchsage: Wegen Streiks können wir nicht weiterfahren.

Ich war geschockt....so kurz vor dem Ziel holte mich der Streik doch noch ein. Ich hatte zwar, dank meines Puffers, den ich eingeplant hatte noch eine dreiviertel Stunde Zeit, dennoch wurde ich nervös. Doch der Fahrer meinte auch, dass es gleich weitergehen würde und dem war dann auch so.
Ca. 5 Mins. später fuhren wir in die Station ein und ich war am Flughafen angelangt.
Nun war ich etwas ruhiger, denn ob ich rechtzeitig kommen würde oder nicht, hing nun allein von mir ab und nicht mehr von streikenden Bahnfahrern. Da ich Hunger und Durst hatte, holte ich mir an der Bäckerei etwas zu trinken und ein Schokobrötchen.

Dann machte ich mich auf die Suche nach dem weg zum LH-Gebäude. Zuerst verirrte ich mich, doch nachdem ich einen Blick auf die Wegbeschreibung geworfen hatte, fand ich mich zurecht und gelangte schließlich um 8:08 Uhr an. Weitere Bewerber waren schon da und ich setzte mich zu einem Kandidaten dazu, der bereits dort wartete. Man sagte uns, dass wir dann gemeinsam rein gerufen werden würden und dem war auch so.

So ca. kurz vor halb 9 betraten wir dann das LH-Gebäude und fuhren alle zusammen mit dem Aufzug in den 3. Stock.
Dort wartete bereits eine Bewerberin vor dem Aufenthaltsraum. Zuerst hielten wir sie alle für eine Psychologin, doch sie war eine normale Bewerberin wie wir auch. Ich war wirklich fasziniert von ihr, denn sie sah aus, wie eine Flugbegleiterin aus dem Buche: Halstuch, schickes Kostüm, blonde Haare mit einer Klammer hochgesteckt und ein zierliches Äußeres, aber elegant.

Insgesamt gab es niemanden, der/die nicht ordentlich angezogen gewesen war. Ein männlicher Mitbewerber hatte die Krawatte zu kurz gebunden, aber naja...keine Ahnung, ob die auf sowas achten.

Kurz was zu unserer Gruppe allgemein: So toll waren die alle gar nicht. Nach allen Erfahrungsberichten, die ich im Forum gelesen hatte, dachte ich "Hey, das sind super Leute da." Aber ich muss sagen, es gab sehr wenige, von denen ich sagen würde, die wollte ich wiedersehen.

Der Mitstreiter mit der kurzen Krawatte musste immer das letzte Wort haben, ständig Kommentare zu allem und jedem geben ( Bsp: Die Psychologie-Studentin meinte: "Lächeln ist der Schlüssel zur Lufthansa" Als wir einmal mehr von ihr aus dem Warteraum geholt wurden, meinte er nur "Bitte Lächeln"
Naja...seine Sache.

Dann hatten wir noch eine, die sich offensichtlich für etwas besseres hielt. Eine andere schien sich ebenfalls etwas auf sich einzubilden und machte einen auf hart (Zitat: "ich hab keine Angst").
Den Mitbewerber, den ich vorher kennengelernt hatte und für eigentlich ganz nett hielt, wurde im Laufe des AC irgendwie immer zurückhaltender und als er aus dem Einzelgespräch kam hat er fast nur noch gestottert. Er dürfe nichts sagen, meinte er und wollte nicht mal sagen, wie es gelaufen war für ihn. Er fügte dennoch an, dass es wohl nicht so toll war, aber sträubte sich vehement, sonst etwas zu erzählen.
Mag sein, dass er Schiss hatte, jemand könnte das mithören und ich will es ihm auch nicht ankreiden, aber leider machte er mehr und mehr auf mich den Eindruck, dass es nicht der richtige Job für ihn sein würde. Ok, steht mir nicht zu ihn zu beurteilen und muss ich auch nicht. Vielleicht sehe ich ihn ja sogar wieder, who knows. Richtig cool war im Prinzip nur die Kollegin von Condor, die ich auch total gerne wiedersehen würde, aber keinerlei Kontaktdaten habe

Dann lief es ab, wie x-Mal schon beschrieben. Eine junge Dame rief uns herein in den Raum mit den Tischen.

Uns wurde der Tagesablauf erklärt und die Unterlagen eingesammelt. Dann wieder zurück in den Aufenthaltsraum.

Nach kurzer Zeit wieder in den anderen Raum. Die Psychologinnen stellten sich vor (eine fehlte, die noch feststeckte wegen des Streiks).

Danach wurden wir schon zum Basteln gerufen. Ich war mit dem Mädchen in einem Team, dass wir alle mit einer Psychologin zu Beginn verwechselt hatten (sie erzählte später, daß sie schon 8 Jahre bei Condor fliegt).
Mit mir im Team waren eine frisch gebackene Abiturientin und eine, die fertig studiert hatte. Wir bekamen die Aufgabe, einen abstrakten Begriff aus dem Bereich "Service" nachzubasteln. Wir entschieden uns für "Freundlichkeit" und bastelten aus aktuellem Anlass einen Service-Schalter mit Männchen mit freundlichen Gesichtern (in Anlehnung an die tausend Leute, die zu diesem Zeitpunkt an Bahn-Schaltern Auskünfte ersuchen würden). Wir hatten alle das Gefühl, die Aufgabe gut gelöst zu haben und auch im Team recht gut harmoniert zu haben.

Danach wieder Aufenthaltsraum und warten.
Dann kam der Englisch-Test und ich hab mir echt manchmal an den Kopf gefasst, was die da hören wollte. Also es war nicht einfach und ich weiß auch, dass ich Fehler gemacht habe. Aber ok, ich habs überlebt.

Dann wieder Warteraum und dort lag die Liste, mit der Reihenfolge für die Einzelgespräche und ich war genau bei der Psychologin, wo ich am Anfang dachte: "Da willst du am wenigsten hin"
Alle waren zwar sehr freundlich, aber manchmal sind einem Leute auf den ersten Blick nicht wirklich sympatisch und so war es eben auch bei mir.
Zu allem Überfluss, war ich der Letzte. Während alle anderen abgeholt wurden zu ihren Gesprächen, musste ich warten und warten und warten. Immer noch war die erste Kandidatin drin und wir haben uns schon gefragt, was da drin abgeht. Schließlich kam die zweite rein und auch dort dauerte es eine ganze Weile wieder. Schließlich waren nur noch die Abiturientin und ich im Warteraum. Dann kam meine Vorgängerin raus und meinte es wäre ok gewesen, was mich etwas beruhigt hat. Ich wurde dann hereingerufen und dann ging das Gespräch los.

Ich muss sagen, es war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte und ich fand die Dame doch recht nett.

Zuerst ging es um meine Motivation, dann darum ob ich schonmal Erfahrungen im Servicebereich sammeln konnte und auch ob es Negatives gab. Dann fragte sie nach unangenehmen Situationen an Bord, welche ich mir da vorstellen könnte. Da ich dachte, eine solche Situation könnte im Rollenspiel abgefragt werden, hatte ich dann welche genannt, wo ich dachte, dass sie eher leicht zu händeln wären (also nichts mit lärmenden Kindern, denn davor hatte ich Angst). Tatsächlich ging sie auf einen der Vorschläge ein. Sie spielte eine Raucherin, die eben während des Fluges rauchen wollte.

Ich bin sehr dankbar, dass die Psychologin keine aggressive Paxin gespielt hatte, sondern eher eine ängstliche, der es körperlich nicht gut geht und Nikotin. Ich habe zunächst beruhigt und verschiedene Dinge angeboten. Da ist sie eher nicht drauf eingegangen. habe weiter beruhigt und schließlich meinen Joker gezogen, das Nikotinpflaster. Da ist sie tatsächlich auch drauf eingegangen. Sie wollte auch Cola für den Kreislauf, nachdem ich vorher nur Wasser und ein Kreislaufmittel angeboten hatte. Ich habe sie noch gefragt, ob sie Erfahrung damit hat und sie meinte "Nein" und da habe ich ihr angeboten, dass wir uns gemeinsam die Packungsbeilage anschauen und dann sehen, ob das Pflaster für sie in Frage kommt.

Das Spiel war dann beendet und wie bei den meisten auch wurde ich gefragt, wie ich mich gefühlt hatte und was ich hätte besser machen können. Das hatte sie mich irgendwie drei Mal gefragt und mir gingen recht bald die Ideen aus.
Als ich dann auf dem Heimweg war, fielen mir echt noch Sachen ein (wie vielen anderen auch), aber es war zu spät.

Dann kamen wir zum englischen Teil und dort fragte sie mich nur, wann ich zuletzt englisch gesprochen hatte und was ich für Alternativen hätte. Das wars dann auch schon. Ich fühlte mich recht sicher, da englisch sprechen mir nicht viel ausmacht.

Zuletzt fragte sie mich wie oft ich bereits geflogen wäre und ob ich mich nach einem Jahr wieder bewerben würde wenns nicht klappt, was ich deutlich bejahte. Danach stellte ich noch ein, zwei Fragen und verließ dann das Gebäude, denn dann hatte ichs geschafft.

Ich traf mich dann noch mit einem Bekannten in Rüsselsheim zum Essen und fuhr dann am Nachmittag nach Hause. Erst im Zug merkte ich, wie müde ich war. Ich nickte sogar ein (passiert mir sonst nie).

Die nächsten Tage verbrachte ich mit warten. Ich war tierisch nervös. Ich träumte nachts von Zusagen bzw. schlief sehr unruhig. Mir fielen noch tausend Dinge ein, die ich hätte besser machen können. Ich ließ immer, wenn ich zu Hause war, mein Outlook offen und schaute 'zig mal am Tag in mein KT.

Donnerstag verging - nichts kam, Freitag - nichts.
Toll, dachte ich mir, am WE tut sich in der Verwaltung eh nichts, aber ich wusste nicht, ob nicht doch Samstag ein Brief kommen würde, der Freitag losgeschickt worden war. Samstag kam - nichts im Briefkasten. Meine Mutter bezeichnete mich als "ungenießbar", womit sie auch recht hatte.

Sonntag dann ein Schock, ich loggte mich in mein KT ein und ein langer Text stand da. "Oh mein Gott", dachte ich mir, aber es war nur die Aufforderung, meine Datenschutzerklärung zu erneuern, was ich auch tat.
Meine beste Freundin hatte mich angerufen und erzählt, sie habe eine Arbeit bekommen, nachdem sie so lange gesucht hatte und ich konnte mich gar nicht richtig freuen für sie, weil ich unter so einer Spannung stand. Außerdem hatten inzwischen 'zig Leute nachgefragt ob ich schon was wüsste und ich habe mir überlegt, "mein Gott was sagst du denen allen, wenns nichts geworden ist?" Es war mir schon peinlich.

Die unterschwellige Anspannung schaffte es sogar, dass sich mein Mundwinkel entzündete, auch ein Zeichen von Stress bei mir (wie bei anderen z.B. Zucken des Augenlids).

Montag verging - nichts kam. Ich war wirklich furchtbar aufgeregt. Das kam nicht zuletzt daher, dass LH das einzige Pferd war, auf das ich gesetzt hatte. Im Falle einer Absage, hatte ich nichts in der Hinterhand. Ich wusste, dass das riskant war, aber ich dachte auch, dass das alles schneller gehen würde mit dem "LH-Casting", da ich mich schon mehrere Wochen zuvor beworben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich noch im Praktikum und konnte mich noch um nichts anderes großartig kümmern.

Wie dem auch sei, ich beschloss, mir Alternativen zu suchen, jedoch nichts zu machen, bevor ich nicht endgültig eine Absage hatte.

In den ganzen letzten Tagen bin ich komischerweise immer wieder mit LH, Himmel oder Flugzeugen konfrontiert worden...so als wenn mich das verfolgen würde. Es war wirklich schlimm.

Dann Dienstag - morgens nach dem Aufstehen, habe ich wieder alles gecheckt aber nichts da. Da ich einen Termin in der Stadt hatte, musste ich zwangsläufig aus dem Haus. Ansonsten wäre ich daheim geblieben und hätte wieder wie auf Droge meine Mails und das KT gecheckt.
Ich kam gegen frühen Nachmittag heim. Ich sah in den Briefkasten und....zwei Briefe!!! Oh mein Gott. Ich schaute drauf. Der erste war an meine Mutter. Der zweite war an mich.........................aber nicht von LH!!!! Buhuuu! ich ging also rein und startete meinen PC und warf wieder mein Outlook an. Da war eine Mail mit dem Titel "Service Professionals"

Aaaaaahhhh...mein Puls schlug unglaublich schnell. Und es war..................................................eine.......................................ZUSAGE!!!!!!!!

Ich konnte nicht mehr, Ich habe allen Leuten sofort davon erzählt. Ich war /bin so froh, denn ich habe echt gelitten.

Ich möchte allen damit sagen, egal wie hart es kommt: Streik/ unsympathische Psychologin/ nervende Wartezeit....kämpft für euren Traum, auch wenn die Umstände noch so widrig sind.

Yours, icy


Airbus A340 der Lufthansa beschleunigt zum Start

Hallo zusammen,
mein AC ist zwar schon ein bisschen her (19.02.), aber ich musste zwischendurch nochmal nach Frankfurt fürs Medical. Hier mein Bericht:

Das AC war richtig super. Treffpunkt war um 8:30 Uhr am Empfang der Lufthansa-Basis (Tor 21). Es fährt ein Personalbus vom Terminal 1, Ankunftsebene (glaube Halle B) direkt zum Tor 21, den die Bewerber kostenfrei nutzen können. Am Empfang holt man sich seinen Besucherausweis gegen Vorlage des Personalausweises oder Reisepasses ab. Dort waren schon die ersten Bewerber. Ich habe mich mit einer die restliche Zeit unterhalten, was die Aufregung etwas gesenkt hat.

Um halb neun wurden wir aufgerufen und man hat uns den Weg zu unserem Aufenthaltsraum erklärt (3. Stock im Nebengebäude). Dort waren Stehtische aufgebaut. Kaffeeautomat und Wasser standen kostenfrei zur Verfügung. Nachdem wir uns kurz untereinander kennen gelernt hatten, wurden wir abgeholt und gingen zum Konferenzraum. Dort hat uns eine Psychologie Studentin/Praktikantin kurz den Tagesablauf erläutert (Einsammlung des Personalbogens mit Lichtbild (Name auf der Rückseite nicht vergessen) und der schriftlichen Bewerbungsunterlagen, Gruppenaufgabe, Englischtest und persönliches Vorstellungsgespräch). Anschließend kamen zwei Kolleginnen um das AC-Team zu vervollständigen. Eine davon war aktive Flugbegleiterin und die zweite war Flugbegleiterin, fliegt aber aus privaten Gründen nicht mehr.

Nachdem die Praktikantin die Unterlagen eingesammelt hatte, wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt. Als Gruppenaufgabe (4 Bewerber) sollten wir uns kurz vorstellen und sagen warum wir ausgerechnet zur Lufthansa wollen. Die ehemalige Flugbegleiterin hat alles fleißig notiert. Anschließend sollte einer die Aufgabenstellung vorlesen (Entwerfen Sie ein 3D-Geschenk für Lufthansa-Passagiere) und dann hatten wir 10 Min Zeit. Wir haben uns schnell auf eine Lufthansa Gift Card geeignet mit jeweils verschiedenen Beträgen für die Unterschiedlichen Klassen. Die Karte war schnell 3D-mäßig fertig ;).

Anschließend sind wir wieder in den Aufenthaltsraum und haben auf die anderen Gruppen gewartet. Nach einer Pause ging es wieder in den Konferenzraum für den Englischtest. Der Bestand aus 50 Fragen, jeweils 25 auf der Vorder- bzw. Rückseite und bestand aus Multiple-Choice-Fragen (gefragt waren Sachen wie interested [u]in[/u], asking [u]for[/u] etc und sehr kurze Lückentexte, bei der man ein Wort ergänzen sollte). Bewerber, die fertig waren konnten im Aufenthaltsraum warten. Wir erhielten eine Liste aus der ersichtlich war, welcher Bewerber in welcher Reihenfolge bei welchem AC-Teamer sein Vorstellungsgespräch hatte. Als der letzte Englischtestschreiber fertig war, mussten wir noch etwas warten bis der Englischtest ausgewertet war und anschließend konnten wir in den Konferenzraum zurückkehren.

Dort hieß es warten bis man aufgerufen worden wurde. Das Vorstellungsgespräch bestand aus Einleitung (wie gefällt es Ihnen bei uns, hatten Sie eine gute Anfahrt etc) und dann generelle Fragen über die eigene Person anhand des Lebenslaufs, dann wurde ich gefragt, ob ich bereits Konflikte oder Probleme während meiner Ausbildung bzw. Ziviersatzdienstzeit hatte und ob ich mir mögliche Problemsituationen an Bord vorstellen könnte. Dann wollte Sie wissen, was meine persönlichen Schwächen (z.B. Stress) sind (damit war Sie zufrieden, mit Verweis auf eine Fortbildung gegen Stress die ich hatte) und wie das bei mir im Alltag aussehen würde.

Anschließend gab's die Rollenspielsituation. Sie war Passagierin, ich war Flugbegleiter und Problemstellung: Die Pax war zu "kräftig" und kann aus Sicherheitsgründen nicht in der Notausgangsreihe sitzen. Dafür waren drei Stühle nacheinander neben einer Wand aufgebaut. Ich kam aus Richtung Tür auf sie zu und meinte: Guten Morgen, wohin sie fliegen würde (also ob Sie noch einen Weiterflug hat) und sie meinte, sie fliege nach Michigan und besuche Ihre Schwester. Ich meinte dann, der Gurt würde sehr eng sitzen und ich würde ihr gerne einen Verlängerungsgurt anlegen, allerdings ist das in der Notausgangsreihe leider nicht möglich. Sie meinte, ihr gefällt es an ihrem Sitzplatz sehr gut, die Beinfreiheit wäre super und das mit dem Gut würde schon in Ordnung sein. Daraufhin erwiderte ich, dass bei unserem Flugzeugtyp die letzten Sitzreihen sich verkleinern und vor einem nur ein halber Sitz ist. Dort könnte ich problemlos den Verlängerungsgurt montieren, sie hätte ebensoviel Beinfreiheit und ich würde ihr in allen Servicefragen persönlich zur Verfügung stehen (Getränke, Zeitung etc). Das ging noch ein paar Dialoge hin und her, aber sie meinte dann, sie verstehe zwar noch nicht genau warum ich möchte, dass sie unbedingt mit nach hinten kommt, aber sie würde mir einfach folgen.

Anschließend zurück zum Interviewtisch und sie meinte, was wäre grade passiert und was hätte ich besser machen können. Hatte dann erwidert, dass es schwierig war, als die Pax nicht nachlassen wollte und ich, sollte das in Wirklichkeit geschehen sein mit meinem selben Erfahrungsstand, dass ich zuerst einen erfahrenen Kollegen gefragt hätte, sonst auf mein Flight Training zurückgegriffen hätte. Damit war sie zufrieden und sie wollte wissen, ob ich generell noch Fragen hätte. Meinte, sofern es zu einer Zusage kommen sollte ob die Lehrgangstermine für Juli schon feststehen würden. Sie antwortete, leider noch nicht, aber die Anmeldung würde über das Career-Terminal laufen.

Danach bin ich zurück in den Konferenzraum und hatte auf eine Mitbewerberin gewartet. Am Empfang habe ich meinen Besucherausweis abgegeben und Personalausweis zurückbekommen und dort warteten aucvh schon die 13:00 Uhr - Bewerber.


Ich hoffe mein Erfahrungsbericht kann dem/der einen oder anderen etwas weiterhelfen. Soooo schlimm wie manche meinen, ist das nicht. Die sind alle super nett und wissen, dass man normalweise aufgeregt ist ;) Meine Zusage von Lufthansa habe ich zwei Tage nach dem AC erhalten (insgesamt 3 E-Mails). Einmal die Zusage, einmal die Bitte, die Daten für die Zuverlässigkeitsüberprüfung (ZUP) im Career-Terminal einzugeben (alle gemeldeten Haupt- und Nebenwohnsitze innerhalb der letzten 10 Jahre) und die Bitte, sich einen Lehrgangstermin zu buchen. Dann muss man sich beim medizinischen Dienst noch einen Termin für die Flugtauglichkeitsuntersuchung geben lassen. Start dafür ist scheinbar immer um 11.00 Uhr an bestimmten Tagen. Das Medical bestand aus Urinprobe, Blutprobe, Hörtest, Sehtest, Ruhe-EKG und Lugenfunktion sowie der ärztlichen Untersuchung. Infos für die ZUP und dem Medical gibt's als Flyer beim Vorstellungsgespräch.

 

Beste Grüße und allen Bewerbern viel Erfolg! Vielleicht sieht man sich im Lehrgang oder "auf Strecke" :).
Mike
 

Airbus A340 rollt zur Startbahn auf dem Flughafen Düsseldorf
So....jetzt hatte auch ich meinen AC Termin- gestern um 13 Uhr.
Zuerst haben wir uns alle an Tor 21 eingefunden...nach und nach...14 Personen insgesamt- alle zwischen 19 und 29 Jahren...11 Frauen, 3 Männer...niemand aus der Fliegerei, was mich sehr überrascht hat.
Gemeinsam sind wir dann zum AC Gebäude gegangen, wo wir dann ca. 5 Minuten warten mussten, bevor uns ein sehr lustiger Psychologie- Student den Tagesablauf erklärt hat.

Anschließend wurden die Personalbögen und Passfotos und die Kopien des Personalausweises eingesammelt (NICHT VERGESSEN!!!).
Dann kamen die drei Psychologinnen rein und haben sich vorgestellt...2 von ihnen sind auch noch aktive FB...alle drei sahen sehr nett aus.
Wir wurden dann in 3 Gruppen aufgeteilt- ich war in einer Gruppe mit 4 Personen. Die Aufgabe bestand darin, LH in 3D darzustellen mit Papier, Schere, Kleber und Stiften....!
Das alles in 10 Minuten...ich muss sagen, dass es nicht leicht ist, ein gesundes Mittelmaß zu finden und nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig zu sagen....man hat ja auch nicht unbegrenzt Zeit...sollte also auch nicht zu lange diskutieren über die Ideen....dann sagt der eine was, was man auch gerade sagen wollte....;-)))man kann ja auch nicht ständig sagen:"Was haltet ihr denn davon....; wie findet ihr....; darf ich mal die Schere haben.....!!!" und das tun natürlich alle... da kommt man sich irgendwie blöd vor...

...aber gut, auch das war eigentlich ok...nach dem Basteln sollten wir was dazu sagen, wie es uns gefallen hat...."Natürlich sehr gut, hat Spaß gemacht...man hat ja schon lange nicht mehr gebastelt....und einer aus unserer Gruppe hat unser Ergebnis dann noch zusammengefasst.

Weiter ging`s in den Aufenthaltsraum (niemand hat uns hier beobachtet...außerdem ist der Raum auch viel zu klein, passen kaum 20 Leute rein!!!)...für ca. 10 minuten.

Dann hat der Psychologiestudent den Englischtest ausgeteilt---mit den Worten " auch Nativespeaker schaffen keine 100%!!!!!"
Na supi.....und so muss ich auch sagen....obwohl ich fließend Englisch spreche, dass der Test sehr, sehr, sehr schwer ist. Also mit ein bisschen englisch Grammatik wiederholen schafft man den nicht...ich würde sagen, man muss auf jeden Fall im Ausland gewesen sein....
Ich bin mir nicht sicher wie der Test bei mir war...aber eher schlecht als gut;-(((((....

Kaum war ich aus dem Test raus, wurde ich auch schon ins Einzelgespräch gerufen, ich hatte eine sehr nette Psychologin:
die Fragen: wo kommt Ihr Name her, wie es mir geht und auch gefällt hier bei LH, ob ich eine gute Anreise gehabt habe, warum ich so lange studiert habe um jetzt doch Flugbegleiterin zu werden, was meine Eltern dazu sagen, warum ich FB werden will, ....dann auf Englisch 4 Fragen: die Pflichten eines FB, die Nachteile des Berufes, was ist guter Service für mich, wie ich mich selbst beschreiben würde (Stärken, Schwächen).....und abschließend noch das Rollenspiel: sie spielte eine Passagierin, die raucht....sie hat sich aber fast sofort auf mich eingelassen. Ich bin natürlich (gebückt) auf sie zu: "Sie können aus Sicherheitsgründen nicht rauchen, ich würde Sie bitten die Zigarette umgehend auszumachen"....Alternativen angeboten: Kissen, Decke, Magazine, etwas zu trinken (Kräutertee)...darauf hat sie sich eingelassen....

Danach sollte ich sagen, wie ich mich dabei gefühlt habe, wie ich mich und mein Verhalten einschätze (gut oder schlecht)....und dann hat sie gefragt, ob ich noch Fragen hätte: habe gefragt, wann ich frühestens anfangen könnte (im Falle einer Zusage) bzw. wann es Lehrgänge gibt....:im Herbst war die Antwort. Dann noch die Frage, wann ich anfangen könnte.

Das war`s....um 15:00 Uhr war für mich bereits alles gelaufen...ging also sehr schnell...was ich sehr angenehm fand.

soooo...und jetzt warte ich mal wieder.....und hoffe so sehr, dass es geklappt hat;-))))) drückt mir die Däumchen...

Ich denke mal morgen bzw. am Montag weiss ich mehr.

Die nächste Hürde ist genommen, war heute beim AC in Frankfurt...
Termin war um 13:00, also um 6 aufstehen, um halb 8 in die S-Bahn und ab nach MUC...Abflug nach FRA um 10:25.

Am Gate dann schon die ersten Mitbewerber getroffen... Nachdem der Pilot beim Landen erstmal den Flieger halb zerlegt hatte, sind wir zur LH-Basis gestiefelt.

Nach erneutem Einchecken und Sicherheitskontrolle trafen sich alle Bewerber (heute: 19) um sich das Procedere von den wohlbekannten Psychologie-Studenten (immerhin 7. Semester) erklären zu lassen. Dann stellten sich noch die Hauptpsychologen vor und nach kurzer Pause ging's an die Gruppenarbeit.

Thema: STANDARD. "Stellen Sie den Lufthansa-Konzern in 3D dar". Dank supernetter Gruppe und Arbeitsteilung lustig und locker gelöst...

Danach ging's in die nächste Pause. Zu den Gerüchten, ob man dabei beobachtet wird, kann ich nix sagen, hab zumindest keine Kameras entdeckt...

Nach ca. 15 Min. war dann der Englischtest dran. Multiple-Choice, hohes Niveau, aber mit Sprachgefühl lässt sich das meiste lösen...ich musste leider 3-4 mal raten, da mir die Formulierungen einfach nicht geläufig waren...sollte aber keinen beunruhigen, wir hatten auch eine USA-Geborene dabei, sie meinte, sie hätte auch nicht alles sicher gewusst (zwecks BE<->AE).

Schließlich der (meiner Meinung nach) schwierigste Teil: das Einzelgespräch.
Am Anfang so die Standardfragen: Warum möchten sie FB werden, was macht für sie guten Service aus, was sind die Aufgaben eines FB...
Dann wurde auf Englisch nach meinen Stärken und Schwächen gefragt...da hab ich mich des öfteren verfranst, hab die Begriffe einfach nicht mehr gewusst (partieller Blackout), wie z.B. Zuverlässigkeit, Kommunikationsstärke und solches Zeug...aber mit Umschreibung kommt man halbwegs klar (hoff ich zumindest).

Im Rollenspiel sollte ich einen älteren Herren davon überzeugen, dass er sein Schoßhündchen nur im Transportkäfig mitnehmen darf. Er hat sich zwar anfangs gesträubt ("der arme Hund, den will ich nicht weggeben" usw.), aber dann hab ich ihn höflich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass es nunmal Vorschrift sei und ihm auch gesagt, was ohne Käfig alles passieren könnte. Das hat dann gezogen, denn er war ja sehr besorgt um sein Hündchen... Hab ihm dann gesagt, dass er den Käfig ja auf dem Nachbarsitz festschnallen kann, dann ist sein Hund ja auch in seiner Nähe und dass ich noch etwas Wasser etc. für den Hund bringe...

Danach zurück zum Airport und Warteliste...hat aber alles ganz gut funktioniert.

Alles in allem ein sehr schöner Tag, da man jede Menge supernetter Leute kennenlernt, die genauso nervös sind wie man selbst...oder gar noch mehr...
Die Psychologen sind auch nur Menschen und eigentlich ganz nett, also keine Angst.

Jetzt hoffe ich mal auf nen positiven Bescheid (ca. 1 Woche), damit ich bald fliegen kann!!!
Lehrgänge sollen übrigens bereits im Oktober / November sein...


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